Unsichtbar und trotzdem da!, 6, Schatz der Krokodile by Boris Pfeiffer

Unsichtbar und trotzdem da!, 6, Schatz der Krokodile by Boris Pfeiffer

Autor:Boris Pfeiffer
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: NONBOOK/Kinder- und Jugendbücher/Kinderbücher bis 11 Jahre
Herausgeber: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart
veröffentlicht: 2013-08-02T00:00:00+00:00


Im nächsten Moment betrat Dicky die Wohnung. Mariatu zog er hinter sich her.

„Wo habe ich ihn denn nur hingelegt? … Ah, da ist er ja!“ Max Krauses Enkel schnappte sich den Brief und las ihn mit bebender Stimme vor. „Hörst du das?“, rief er dazwischen immer wieder. „Na, ist das nichts? Der Affengott existiert! Ich muss ihn nur noch finden.“

„Aber diese Frau schreibt doch, es sei Fantasie!“, wandte Mariatu ein.

Jenny nickte unter dem Sofa. Dasselbe hatte sie auch gedacht.

„Ach, papperlapapp!“, rief Dicky. „Im Tagebuch meines Großvaters steht, dass die Figur aus Gold ist und mit Diamanten übersät!“

„Aber wo er sie versteckt hat, steht da nicht zufällig?“ Mariatus Absätze klackten nervös über den Dielenboden.

Die Unsichtbar-Affen lauschten mit gespitzten Ohren.

„Nein!“, rief Dicky. „Das weißt du doch, dass ich das genaue Versteck nicht kenne, weil die letzten Seiten des Tagebuchs verbrannt sind. Irgendwann im Krieg. Aber dafür kann ich mich genau erinnern, dass Großvater mir als Kind immer gesagt hat: ‚Dickylein, es gibt zu viele Einbrecher in Berlin, die ihre Beute schlecht verstecken. Deswegen werden sie irgendwann alle hopsgenommen. Ich würde das besser machen.‘ Und dann habe ich immer gefragt: ‚Und wo?‘ Und er hat geantwortet: ‚Im Zoo! Bei den Krokodilen.‘ Und deswegen bin ich sicher, dass die Beute dort und nirgendwo sonst ist!“

Mariatu seufzte. „Und warum hat dein Großvater sich seinen ach so großartigen und wertvollen Schatz dann nie geholt?“

„Ich glaube, er sah einfach keine Notwendigkeit!“, antwortete Dicky. „Er hatte ja den Kostümverleih hier aufgemacht. Davon konnte er gut leben. Aber ich höre ihn noch heute sagen: ‚Wenn die Not groß wird, dann habe ich ja noch meinen Schatz! Und den findet niemand außer mir!‘“

Die junge Frau lachte traurig. „Glaub mir, er hat dir ein Märchen erzählt, wie es Großväter eben tun.“

„Nein“, beharrte Dicky. „Dieser Brief ist der endgültige Beweis. Er ist von Käthe Krämer, der Malerin! Sie gibt es wirklich. Ihre Bilder sind nie berühmt geworden, sonst hätte ich diese Schinken hier an der Wand schon lange verkauft. Sie lebt sogar noch. Sie ist uralt, aber lebendig. Ich habe mich erkundigt. Und jetzt werde ich den Schatz heben. Er liegt bei den Krokodilen. Ich habe mir alle alten Pläne aus dem Zoo besorgt. Es gibt nur eine gute Stelle, wo man einen Schatz vergraben kann. Neben den Abwasserrohren!“

Plötzlich plumpste etwas auf das Sofa. Es war ganz offensichtlich Mariatu. Denn im nächsten Augenblick sagte ihre Stimme über den Unsichtbar-Affen: „Du kannst nicht zu den Krokodilen klettern! Das ist zu gefährlich!“

Die Detektivfreunde hielten den Atem an. Durch den Plumpser waren die Staubflocken unter dem Sofa in Bewegung geraten. Wie eine Horde kleiner balletttanzender Mäuse schwirrten sie plötzlich um Jenny, Addi und Ağan herum und kitzelten sie im Nacken und in der Nase. Eine Staubflocke flog genau auf Addis Lippen. Vorsichtig pustete er sie weg.

„Das weiß ich selbst“, rief Dicky in diesem Moment. „Und ich bin ja auch nicht lebensmüde. Eigentlich wollte ich in aller Ruhe einen Tunnel graben. Aber jetzt, wo dieser Brief aufgetaucht ist, könnten auch der Zoowärter oder diese Kinder, die den Brief weiß Gott woher hatten, davon wissen.



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